Wer schön sein will, muss strahlen

Die Förderung einer neuen Strahl- und Konservierungslinie für den Stahlhändler Carl Spaeter GmbH, ein Unternehmen der Carl Spaeter Gruppe, durch die IFB Hamburg hat nicht nur zu erheblichen Einsparungen beim Energie- und Ressourcenverbrauch geführt. Sie trug auch zur Stärkung des Standorts bei.

Wer mit Stahl zu tun hat, der denkt in großen Dimensionen. Der größte lagerhaltende Stahlhändler in Norddeutschland nutzt hierfür eine 42.000 Quadratmeter umfassende Lagerhalle in Hamburg-Billbrook. Ob Profile, Bleche oder Rohre: „Alle unsere Stahlprodukte können je nach Wunsch gestrahlt, geprimert oder auf Maß gesägt werden, bevor es zum Kunden geht“, sagt Reyk Hagelberg, der Betriebsleiter.

Die Anlage, die das Bearbeiten von Metalloberflächen mit Strahlmitteln und dem Aufbringen einer Korrosionsschutzbeschichtung übernahm, war in die Jahre gekommen. Was tun? Einen siebenstelligen Betrag in eine neue Strahl- und Konservierungslinie investieren? Oder sich für eine Fremdbearbeitung entscheiden bei einem Bearbeitungsbetrieb mehr als 100 Kilometer vom Standort entfernt? Sowohl Umweltfragen als auch wirtschaftliche Gesichtspunkte hätten bei ihren Überlegungen eine Rolle gespielt, meint Geschäftsführer Mike Barz. „Dass wir Unterstützung bekommen haben, hat uns die Entscheidung leichter gemacht.“

Mit 140.000€ im Rahmen des Programms Unternehmen für Ressourcenschutz (UfR) unterstützte die IFB Hamburg die Investition. Gefördert werden freiwillige Investitionsvorhaben, die durch einen effizienten Umgang mit Ressourcen oder durch Reduzierung der CO2-Emissionen zu einer Umweltentlastung führen. Die Förderung erfolgt als Festbetrag pro jährlich vermiedene Tonne CO2 bzw. pro eingesparte Tonne Material, Abfall oder eingesparten Kubikmeter Wasser.

Für Carl Spaeter war es die erste Zusammenarbeit mit der IFB Hamburg. „Wir haben unser Vorhaben vorgestellt und sehr gute Unterstützung bekommen“, erzählt Mike Barz. „Das alles war sehr professionell. Wir hatten uns die Antragstellung zuvor viel zeitintensiver und auch bürokratischer vorgestellt.“

Seit Februar 2023 ist die neue Strahl- und Konservierungslinie installiert, für die das Unternehmen mit dem Satz: „Wer schön sein will, muss strahlen“ wirbt. Sie kann Bleche bis zu einer Breite von 3,2 Metern und einer Länge von bis zu 21,2 Metern bearbeiten. Die einzelnen Werkstücke können ein Gewicht von bis zu 12 Tonnen haben. Vor allem aber nutzt die Anlage keinen lösemittelbasierten Primer mehr, sondern einen wasserbasierten, der deutlich umweltfreundlicher ist. Das Strahlmittel wird effizient gefiltert, gereinigt und mehrfach verwendet. Die Anlage mit ihrer modernen Steuerung läuft jetzt auch bei Produktionsunterbrechungen stromsparend im Stand-by-Betrieb.

Um imposante 65 % konnte der elektrische Energiebedarf reduziert werden, die Prozesswärme um 66 % der durch den Energieverbrauch verursachte CO2-Ausstoß um 177 Tonnen pro Jahr. Zudem werden 377 Kubikmeter Trinkwasser und gut 16 Tonnen Material eingespart, was 24 Tonnen an CO2-Äquivalenten entspricht.

Als „Hamburger Eisenhandlung“ wurde das Unternehmen 1905 gegründet und 1916 in die Carl Spaeter GmbH Hamburg umbenannt. „Die Investition ermöglicht es uns, einen qualitativ hochwertigen, umfassenden Service aus einer Hand anzubieten“, sagt Mike Barz. „Sie stärkt damit unseren Standort.“

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