#CoronaHH: Auszahlungen durch Hamburger Förderbank IFB überschreiten Schwelle von 1 Mrd. Euro

  • Digitalbonus startet ab 15. März
  • Weitere Hilfen in Vorbereitung

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel hat heute anlässlich von einem Jahr Corona-Krise ein Update zum Hamburger Corona Schutzschirm gegeben. Die durch die Hamburger Förderbank IFB ausgezahlten Corona-Hilfen haben am heutigen Tage die Schwelle von 1 Mrd. Euro überschritten, 13 Förderprogramme wurden bzw. werden dafür administriert. Der Finanzsenator stellte den Stand der Vorbereitungen für weitere gezielte Corona-Hilfen vor: den Hamburger Digitalbonus, den bundesweiten Härtefallfonds, den HSF light, die HCS-Kulanzregelung und den Neustartfonds für City&Zentren.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Heute hat die Auszahlung der Corona-Hilfen durch unsere Förderbank IFB die Milliardengrenze überschritten. Bei der Novemberhilfe sind wir bei der Auszahlung endlich in der Zielgeraden, bei der Dezemberhilfe zu dreiviertel durch, bei der Überbrückungshilfe 3 beginnt die Auszahlung – jenseits der Abschlagszahlungen - systembedingt erst Ende März. Dafür verläuft die Auszahlung der dringend benötigten Neustarthilfe für die Solo-Selbstständigen in Hamburg schon jetzt sehr erfreulich: Von beantragten 19,9 Mio. Euro (3.328 Anträge) sind bereits 18 Mio. Euro ausgezahlt – das entspricht einer Quote von gut 90%!“

Ralf Sommer, Vorstandsvorsitzender der Hamburgischen Investitions- und Förderbank: „Allein in den ersten zwei Monaten dieses Jahres haben wir aus dem Programm der Überbrückungshilfen rd. 330 Mio. Euro an Zuschüssen ausgezahlt und rd. 19.000 Anträge bewilligt. Insgesamt haben wir den Unternehmerinnen und Unternehmern der Hansestadt damit in den letzten 11 Monaten über 1 Mrd. Euro Förderungen zur Verfügung gestellt, um die Krise zu bewältigen und rd. 90.000 Anträge bewilligt. Neben diesen großen Zuschussprogrammen können wir der Hamburger Wirtschaft auch mit differenzierten und umfangreichen Kredit- und Beteiligungsangeboten helfen.“

Die Vorbereitungen für weitere Hilfen laufen bei den beteiligten Behörden auf Hochtouren. Neben dem am 15. März startenden Digitalbonus wird unter Nutzung der erweiterten Kleinbeihilferegelung ein ergänzendes Modul „HSF light“ gebaut, mit der Bundesmittel für vereinfachte Beteiligungshilfen bis zu 1,8 Mio. Euro pro Förderfall gehebelt werden können. Zwischen Bund und Ländern ist zudem der 1,5 Mrd. Euro-Härtefallfonds in der Abstimmung; für Hamburg würde das ein Fördervolumen von 38,25 Mio. Euro bedeuten (Hamburger Anteil 19,125 Mio. Euro). Ausgehend von den Gesprächen zwischen BWI, BSW und Finanzbehörde zu schwierigen Corona-Lage in der City bereiten die beteiligten Behörden einen Neustartfonds für die Interessengemeinschaften in der City und den Ortszentren vor.

Kulante Lösung bei Rückforderungen der Hamburger Corona Soforthilfe
Bei der Hamburger Corona Soforthilfe (HCS) lassen sich Rückforderungen mit Blick auf die Regularien des Bundes nicht gänzlich vermeiden. Diesem soll mit einer kulanten Regelung mit der Möglichkeit zur Stundung begegnet werden, um weitere Mehrbelastungen für die Unternehmen in dieser kritischen Phase der Pandemie zu vermeiden. Künftig können bei der IFB Hamburg Anträge auf Stundung per E-Mail gestellt werden.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Auch wenn weiter mehr als 1,5 Mrd. Euro an Hilfen im aktuellen Lockdown zur Verfügung stehen, prüfen wir laufend Ergänzungen und justieren nach. Für Fälle, die bei den Hilfen bisher durch den Rost gefallen sind, ist der gemeinsame Härtefallfonds von Bund und Ländern in Vorbereitung. Wenn der Bund hier endlich schnell Klarheit schafft, können wir bei Härtefällen gezielt unterstützen. Hierfür ist ein Volumen von knapp 40 Mio. Euro für Hamburg avisiert, an dem sich der Bund mindestens zur Hälfte beteiligt. Als Landesunterstützung bereiten wir zudem einen Neustartfonds für die Interessengemeinschaften in der City und den Ortszentren vor, der in unserem Corona-City-Dialog initiiert wurde. Mit der Förderung von lokalem Engagement kann auch der lokale Handel unterstützt werden – das ist bitter nötig, wie ich aus vielen Gesprächen weiß.“

Hamburg schnürt 30 Millionen Euro-Paket für „Hamburger Digitalbonus“

Ergänzend zu den laufenden und bereits abgeschlossenen Corona-Hilfsprogrammen für Unternehmen startet in zwei Wochen ein weiteres Förderprogramm: Das 30 Millionen Euro starke Programm „Hamburg Digital“ richtet sich an kleine und mittelgroße Unternehmen, die ihre Digitalisierung voranbringen und die Informationssicherheit erhöhen möchten. Zusammen mit den bereits beschlossenen Maßnahmen für die Zukunftsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft wird Hamburg damit knapp 100 Mio. Euro aus eigenen Mitteln für die Innovationsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft ausgeben.

Wirtschafts- und Innovationssenator Michael Westhagemann: „Die Digitalisierung in der Wirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten enorm beschleunigt. In vielen meiner Gespräche habe ich erfahren, dass allerdings nicht alle Unternehmerinnen und Unternehmer bei diesem Tempo mithalten können: Während sie vielfach mit den ökonomischen Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen haben, gilt es gleichzeitig an Morgen zu denken und sich digital so aufzustellen, dass sie in diesem Bereich gestärkt aus der Krise hervorkommen. Deshalb geben wir kleinen und mittleren Unternehmen diesen Innovationsschub, damit sie sich entsprechend ausstatten und beraten lassen können. Damit erhöhen wir den Standortfaktor für die einzelnen Unternehmen, aber auch für uns als moderne Metropole, die im Wettbewerb mit anderen Großstädten weltweit steht."

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Wir investieren gerade jetzt in Zukunft! Wir haben deshalb die Mittel für den geplanten Digitalbonus verdreifacht, um damit mehrere tausend Unternehmen in Hamburg zu erreichen. Gerade Kleinunternehmen brauchen jetzt Know how und jeden Euro, um die Digitalisierung im eigenen Laden voranzubringen. Ab Mitte März geht das Programm schrittweise an den Start. Zählt man alle aktuellen Innovationsmaßnahmen in der Corona-Krise zusammen, kommen wir auf rund 100 Mio. Euro aus Hamburger Mitteln, die wir von 2020 bis 2022 in die Innovationsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft investieren. Wir geben mit dem Digitalbonus dem Digitalisierungsschub in unserer Stadt noch mehr finanzielle Schubkraft.“
Im Zeitalter der beschleunigten digitalen Transformation benötigen alle Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie, damit sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und Wachstumspotentiale nutzen können. Gleichzeitig muss die Informationssicherheit in ausreichendem Maße gewährleistet sein, um den zunehmenden Bedrohungen gerecht zu werden und Barrieren zur Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle und Prozesse in den Unternehmen abzubauen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen und Unternehmen des Handwerks stellt das eine große Herausforderung dar, weshalb die notwendigen Investitionsentscheidungen oftmals aufgeschoben werden. Hier setzt das Programm „Hamburg Digital“ an. Es ergänzt sinnvoll die vorhandenen digitalisierungsbezogenen Förderinstrumente der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) sowie das Bundesförderprogramm „Digital Jetzt.“
Das Förderprogramm „Hamburg Digital“ wurde in enger Zusammenarbeit mit der Handwerks- und der Handelskammer entwickelt und in Kooperation mit dem Mittelstandskompetenzzentrum durchgeführt.

Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg: „Unser Leitsatz lautet: Mit Innovation aus der Krise! Hier setzt das Programm ‚Hamburg digital‘ an. Kleinere und mittlere Unternehmen erhalten die dringend erforderliche Unterstützung für ihre digitale und innovative Transformation. Gerade die Corona-Krise hat die Notwendigkeit digitaler Leistungsangebote aufgezeigt. Digitale Lösungen sind aktuell für viele Unternehmen der einzige Weg, eigenes Geld zu erwirtschaften. Als Handelskammer freuen wir uns, dass unsere langjährige Forderung für einen ‚Digitalbonus‘ nach dem Vorbild anderer Bundesländer endlich für die Hamburger Wirtschaft umgesetzt wurde.“

Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg: „Es ist gut, dass das Programm jetzt endlich startet. Ich hoffe, dass die Mittel ausreichen, damit möglichst viele kleine Handwerksbetriebe nun einfacher mit ihren Digitalisierungsvorhaben loslegen, beziehungsweise diese jetzt noch gezielter vorantreiben können. Besonders die kleinen Betriebe benötigen gerade in dieser Zeit Hilfe und Unterstützung bei der Umsetzung. Dabei sind die Optimierung digitaler Betriebsprozesse und die Online-Vermarktung nur erste Schritte, die die meisten auch bereits gehen. Aber auch Remote-Schadensbegutachtungen per Video und Drohne etwa sowie Formate der virtuellen Kundenberatung werden immer wichtiger. Das Hamburger Handwerk ist zum großen Digitalisierungsschub bereit.“

Ralf Sommer, Vorstandsvorsitzender der Hamburgischen Investitions- und Förderbank: „Mit dem Förderprogramm Hamburg Digital unterstützen wir Unternehmen und Unternehmende, die mitten in der Corona-Krise in die Zukunft investieren wollen. Dabei erreichen wir durch unsere beiden Fördermodule eine Förderquote in Höhe von bis zu 50 Prozent der Ausgaben. Die Unternehmen können damit ihre Informationssicherheit verbessern oder den digitalen Wandel einleiten. Mit diesem Förderprogramm und der Aufstockung des Innovationsfonds, mit dem wir im Vorjahr insgesamt Förderung in Höhe von 18 Mio. Euro bewilligen konnten, stärken wir weiterhin zielgerichtet den Innovationsstandort Hamburg.“
„Hamburg Digital“ wird in zwei separaten, aufeinander aufbauenden Programmodulen angeboten. Die beiden Module müssen separat beantragt werden. Dabei ist es grundsätzlich möglich, nur eines zu beantragen. Der vorgesehene Regelfall ist allerdings, dass Unternehmen beide Module aufeinander folgend nutzen.

Modul: „Digital Check“
In diesem Modul werden mit bis zu 5.000 Euro Beratungen mit dem Ziel von Realisierungskonzepten gefördert. In dem Konzept müssen zumindest der Inhalt der unternehmensspezifisch entwickelten Maßnahmen, die damit angestrebten Ziele, die zur Umsetzung notwendigen Ressourcen und Investitionen sowie ein Umsetzungszeitplan enthalten sein.

Modul: „Digital Invest“
Die förderfähigen Investitionen umfassen bis zu 17.000 Euro für Hard- und Software sowie Ausgaben für externe Dienstleister, die für die Umsetzung der Maßnahmen notwendig sind.
Die konkreten Förderquoten liegen bei 50 Prozent für den „Digital Check“ und bei 30 Prozent für den Investitionszuschuss „Digital Invest“. Das Programm startet am 15. März 2021 und läuft zunächst bis zum Jahresende 2022. Beantragt werden kann die Förderung nach Veröffentlichung der Förderrichtlinie bei der IFB Hamburg. Ausführliche Informationen zu den Förderkonditionen wird es in Kürze unter www.ifbhh.de geben.

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